ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE HAYDNPHILHARMONIE
ORCHESTERKONZERT
Reto Bieri, Klarinette und Leitung
Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791)
Sinfonie in A-Dur KV 201
Wolfgang Amadé Mozart
Klarinettenkonzert in A-Dur KV 622
Valentin Silvestrov (*1937)
Abendserenade aus „Stille Musik“
Joseph Haydn (1732-1809)
Sinfonie Nr. 39 in g-Moll Hob I:39
Die exakte Datierung des Klarinettenkonzertes von Wolfgang Amadé Mozart, das er für den Klarinettisten Anton Stadler geschrieben hat, gestaltet sich nicht ganz einfach, denn in seinem eigenhändigen Werkverzeichnis findet sich der Eintrag des Konzertes leider ohne Datum. Ein wichtiger Hinweis auf die Datierung des Klarinettenkonzertes findet sich in einem Brief von Mozart an seine Frau Constanze vom 7. und 8. Oktober 1791. Dieser Brief erlaubt uns zugleich Einblicke in den Arbeitsalltag dieses Komponisten: „[…] Nun meinen lebenslauf; – gleich nach Deiner Abseegelung Spielte ich mit Hr: von Mozart /: der die Oper beim Schikaneder geschrieben hat:/ 2 Parthien Billard. – dann verkauffte ich um 14 duckaten meinen kleper – dann ließ ich mir durch Joseph den Primus rufen und schwarzen koffé hollen, wobey ich eine herrliche Pfeiffe toback schmauchte; dann Instrumentirte ich fast das ganze Rondó vom Stadtler. […]“
Dieser Brief beleuchtet neben der Datierung aber auch Fermaten des Innehaltens und Auszeitnehmens im Arbeitsalltag von Mozart.
Apropos Fermaten: Ganz im Sinne der barocken Konzerttradition laden auch im Klarinettenkonzert von Mozart jeweils im ersten und zweiten Satz Fermaten die Solistin bzw. den Solisten ein, innezuhalten, aus dem Spielfluss auszusteigen und diesen Moment individuell musikalisch auszugestalten. Im Unterschied zu groß angelegten Kadenzen in Solokonzerten, die im Laufe der Musikgeschichte nach und nach von den Komponisten ausnotiert wurden, sind diese Fermaten hier tatsächlich gänzlich frei zu musizieren. Auch Mozart hat zu manchen seiner Klavierkonzerte die Fermaten bereits auskomponiert, für einzelne Konzerte gibt es sogar zwei unterschiedliche Kadenzen von Mozart, um die Bandbreite der Möglichkeiten aufzuzeigen.
STADTTHEATER GREIF
Fr., 06. März 2026, 19:30 Uhr
Konzerteinführung: 19:00 Uhr im Konzertsaal