WÜRTTEMBERGISCHE PHILHARMONIE
ORCHESTERKONZERT
Ariane Matiakh, Leitung
Lionel Martin, Violoncello
Grażyna Bacewicz (1909-1969)
Ouvertüre für Orchester
Robert Schumann (1810-1856)
Konzert für Violoncello und Orchester in a-moll op. 129
Johannes Brahms (1833-1897)
Sinfonie Nr. 2 in D-Dur op. 73
Johannes Brahms komponiert seine 2. Sinfonie in D-Dur im Jahr 1877, während er zur Sommerfrische in Pörtschach weilt, wie er in seinem eigenhändigen Werkverzeichnis festhält. Der Komponist schreibt darüber an seinen Freund, den Musikkritiker Eduard Hanslick: „Das ist kein Kunststück, wirst Du sagen, Brahms ist pfiffig, der Wörther See ist ein jungfräulicher Boden, da fliegen die Melodien, daß man [sich] hüten muss, keine zu treten.“ Er vollendet das Werk dann im Herbst dieses Jahres in Lichtenthal bei Baden-Baden. Clara Schumann berichtet darüber am 24. September an Hermann Levi: „Brahms ist in guter Stimmung, sehr entzückt von seinem Sommeraufenthalt, und hat, im Kopfe wenigstens, eine neue Sinfonie in D-Dur fertig – den ersten Satz hat er aufgeschrieben.“
Diese sommerlich glücklichen Umstände der Entstehung springen auch auf das Publikum über, wie Clara Schumann anlässlich einer Aufführung in ihrem Tagebuch festhält: „… die befreiten Herzen [des Publikums] machten sich Luft in ganz unbeschreiblichem Enthusiasmus. Ich habe einen solchen Jubel bei einer Orchestercomposition selten erlebt.“
Auch Eduard Hanslicks Worte über eine Aufführung dieses Werkes, veröffentlicht am 3. Jänner 1878 in der Neuen Freien Presse, klingen ähnlich „sommerlich“: „Die zweite Sinfonie scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen … Brahms‘ neue Sinfonie leuchtet in gesunder Frische und Klarheit; durchweg faßlich, giebt sie doch überall aufzuhorchen und nachzudenken.“
Damit verdankt dieses Werk seine Entstehung der Sommerfrische als inspirierende Fermate im Jahreskreis.
STADTTHEATER GREIF
Di., 21. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Konzerteinführung: 19:00 Uhr im Konzertsaal